Völkerverständigung mit Jägermeister

 13. September 2020 2. Tag

 Sylvias Geburtstagsparty war unser letztes großes Fest vor Corona im Januar dieses Jahr. Bei der Gelegenheit lernen wir ihre polnische Familie kennen. Polnische Familie stimmt nicht so ganz. Es sind die Menschen aus ihrer Familie, die in Polen leben und sich als Deutsche fühlen. Klingt kompliziert, wie die ganze polnisch deutsche Geschichte. Cisek liegt auf unserem Weg und so verbringen wir den Tag und den Abend in ihrem Haus. An einem wunderschönen Spätsommertag fahren wir durch eine geradezu sanfte Landschaft, die durch den Verlauf der Oder geprägt ist. Die immer noch gleitende Sonne taucht das Land in ein schon leicht herbstliches Licht. Abgeerntete Felder, aufgerolltes Stroh spiegeln die Sonne in wunderbaren Farben. Diese so ruhige, friedliche Landschaft hat so viel Leid gesehen. Die Familien unserer Gastgeber, Joanna und Christian, wurden nach dem Krieg nicht vertrieben, sondern wurden gezwungen im nun polnischen Schlesien zu bleiben. Erst Anfang 1989 ist Christian in die damalige BRD ausgesiedelt. 25 Jahre später ist er mit seiner Familie nach Cisek zurückgekehrt, um eine Lampenfabrik aufzubauen. Heute ist Cisek eine zweisprachige Gemeinde. Mir bedeutet es sehr viel, dass das mit der furchtbaren Vergangenheit beider Völker möglich ist. Joanna, Christian, Julia, Milena und auch Ada sind wunderbare Gastgeber. Es wird wird ein lustiger und harter Abend. Kombination aus Bier, Wein und Jägermeister.









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