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Es werden Posts vom November, 2020 angezeigt.

Neue Kommunarden: Selina und Tawan

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26. bis 30. November  74. bis 78. Tag Die Kommune wächst und wächst. Das Schweizer Momentum nimmt weiter zu. Selina und Tawan bereichern unsere Runde: Selina ist Tierärztin, Tawan Orthopäde. Nach dem langen Studium und zwei Jahren Berufspraxis sind sie zur ganz großen Reise aufgebrochen, die sie über die Türkei, den Iran, den indischen Subkontinent bis nach Thailand führen soll. Beide sind zugewandte, optimistische Menschen mit denen wir uns schnell anfreunden. Sie fahren ein spektakuläres Auto. Der alte Landcruiser hat ein Zelt auf dem Dach, dass in kalten Nächten über die Standheizung erwärmt werden kann. Das Zelt hat Platz für drei, was später noch bedeutend wird. Tawan ist die Wiedergeburt von McGyver. Ihr erinnert Euch vielleicht noch an die gleichnamige TV-Serie, in der der Held regelmäßig Maschinen aus nichts baut. Tawan verwandelt eine Red Bull Dose in einen Spirituskocher und eine 5-Liter Olivenöldose in einen Ofen. Das irrste dabei: Er hat sich alles mit youtube selber beigeb

Arkoudi in Arkoudi

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24. bis 30. November 72. bis 78. Tag  Eins unserer Arkoudi-Rituale ist das regelmäßige Joggen. Manchmal werden wir dabei von Mami, der Hundemutter begleitet. Zunächst erscheint es so, dass ein Lauf mit ihr, bei der sie einen Truthahn reißt, unser spektakulärstes Sporterlebnis in Arkoudi bleibt. Den Truthahn haben wir noch am Abend verspeist. Tatsächlich wartete noch etwas, mit weitaus größerem Impact auf uns. Bei Haustieren scheint es ganz einfach zu sein. Sina ist ein Hunde-Typ, ich bin ein No-Haustier-Typ. Einen Vormittag starten wir nichtsahnend zu unserer Joggingrunde. Sina ist, wie gewöhnlich, einen Hauch schneller unterwegs und bleibt unvermittelt nach etwa der Hälfte der Strecke stehen. Von einer Mauer entlang des Weges ist klagendes Miauen zu hören. Ein verzweifeltes Katzenbaby hat keine Ahnung, wie es von dieser Mauer wieder runterkommt. Offensichtlich sind Mutter und Geschwister verschwunden. Zwischenzeitlich stehen Sina und ich gemeinsam vor dieser Mauer. Unsere bisherigen E

Gennara, Fritz und neue Rituale

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15. bis 30. November 63. bis 78. Tag  Das Leben in der Kommune verläuft recht ruhig. Langsam aber stetig bilden sich Rituale heraus. Das erste findet gleich am Morgen statt. Jorgos läuft über den Platz und wünscht jedem ein dröhnendes Kalimera. Unverzichtbar ist für ihn die Frage nach der Qualität des Schlafes. Und jeden Morgen lautet die Antwort: gut. Unter anderen Umständen wären wir genervt. Morgen bedeutet nicht frühmorgens. Meistens treibt uns die Sonne aus dem Bus. Die geht zwar relativ spät auf, scheint aber mit viel Kraft und versteckt sich nur selten hinter Wolken. Natürlich ist es die Wärme, die uns den Aufenthalt hier im äußersten Südosten Europas im Winter so angenehm gestaltet. Aber vielmehr glaube ich meinem Vater, der über die Winter in Andalusien sagte, dass das Licht den entscheidenden Unterschied zum Norden ausmacht. Gegen die Kälte und Nässe in Berlin können wir uns mit einer guten Heizung und den richtigen Klamotten wappnen. Gegen das fehlende Licht, weil die Sonne

Vom tapferen Jorgos

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15. bis 30. November 63. bis 78. Tag Jorgos ist einer der liebenswertesten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Seine Art, sein Wesen bringt uns Griechenland nahe wie nie zuvor. Er wurde 1967 geboren, dem Jahr, indem das Militär in Griechenland putschte und für 7 Jahre eine grausame Diktatur etablierte. Erst 1974 erfolgte die Rückkehr zur Demokratie. Nach dem Beitritt zur EU 1980 setzte ein Aufschwung der Wirtschaft ein. Jorgos Vater eröffnete die Taverna Faros Mitte der 80er. Vater und Sohn konnten ihr Geschäft stetig weiterentwickeln. Den Griechen ging es gut. Die Meisten kamen gut durch. Vom Staat erwartete niemand etwas. Dafür guckte der auch nicht so genau hin. Der Ausbau der Taverne konnte so recht unbürokratisch verlaufen. Dieses kleine Glück, und davon gab es viele im ganzen Land, war jedoch einer unsichtbaren   Bedrohung ausgesetzt. Der griechische Boom wurde vom Staat bezahlt und der Staat hatte gar kein Geld und finanzierte alles auf Pump. 2007, anlässlich der Welt-Finan

Gründung der Kommune Arkoudi - die Kommunarden

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 1 4. November 62. Tag Am Vortag sind Emma und Rayan wieder nach Deutschland geflogen. Wir haben Arkoudi erreicht. Ein verschlafenes Nest direkt am Meer, das für mehr als zwei Wochen unser zu Hause wird. Das Schönste am Reisen ist, interessante Menschen zu treffen und noch schöner ist es, sie an anderen Orten wiederzusehen. Lisa und David kennen wir seit Rumänien und sind immer in Kontakt geblieben ( follow on Instagram ). Die Beiden haben den Ort aufgetan und der ist sehr besonders und mindestens zeitweilig Heimat von bemerkenswerten Lebewesen: Vier-, als auch Zweibeinig. Der Lockdown macht das Reisen von Ort zu Ort unmöglich. Dafür werden wir Teil einer Kommune. Am Ende einer steilen, beschaulichen Sackgasse liegt die Taverna Faros . Das Ende der Gasse bildet ein kleiner Wendehammer der einen Panoramablick auf das vor unseren Füßen liegende Meer beschert. Im Sommer dient der Platz als Parkraum für die Gäste der Taverne. Jetzt stehen hier 3 Camper. Das 3. Fahrzeug gehört Gennara und