Arkoudi in Arkoudi
24. bis 30. November 72. bis 78. Tag
Eins unserer Arkoudi-Rituale ist das regelmäßige Joggen. Manchmal werden wir dabei von Mami, der Hundemutter begleitet. Zunächst erscheint es so, dass ein Lauf mit ihr, bei der sie einen Truthahn reißt, unser spektakulärstes Sporterlebnis in Arkoudi bleibt. Den Truthahn haben wir noch am Abend verspeist. Tatsächlich wartete noch etwas, mit weitaus größerem Impact auf uns. Bei Haustieren scheint es ganz einfach zu sein. Sina ist ein Hunde-Typ, ich bin ein No-Haustier-Typ. Einen Vormittag starten wir nichtsahnend zu unserer Joggingrunde. Sina ist, wie gewöhnlich, einen Hauch schneller unterwegs und bleibt unvermittelt nach etwa der Hälfte der Strecke stehen. Von einer Mauer entlang des Weges ist klagendes Miauen zu hören. Ein verzweifeltes Katzenbaby hat keine Ahnung, wie es von dieser Mauer wieder runterkommt. Offensichtlich sind Mutter und Geschwister verschwunden. Zwischenzeitlich stehen Sina und ich gemeinsam vor dieser Mauer. Unsere bisherigen Erfahrungen mit Katzen sind schlecht. Hinterhältige Viecher, die kratzen, beißen und sich ekelig an menschlichen Beinen entlangschubbern. Was nun? Mein Vorschlag, erstmal die Runde zu Ende zu laufen und dann wiederzukehren, wird schnell als jämmerlicher Versuch verworfen. Also schauen wir der Gefahr ins Auge und einE von uns holt die Katze von der Mauer. Angesichts schlechter Erfahrungen haben wir tatsächlich Angst ein Katzenbaby anzufassen, wie lächerlich. Aber das wissen wir erst später. Also ziehe ich mein verschwitztes Laufshirt aus und drücke es Sina in die Hand. Todesmutig wickelt sie sich das Shirt um die Hand und setzt das Kätzchen auf dem Boden ab. Naiv glaube ich noch, dass wir jetzt weiterlaufen. Denkste, die Berührung der Katze hat Sina verzaubert. Auf einen Schlag ist sie zur Katzenmama mutiert. Mit der noch namenlosen Katze auf ihrem Arm gehen wir zurück in die Kommune. Dort angekommen, entscheiden wir sofort einen Tierarzt aufzusuchen, den wir im etwa 30km entfernten Pyrgos finden. Der Arzt ist zufrieden mit der Katze. Von ihm erfahren wir, dass es sich um eine Katzendame handelt. Während der Rückfahrt wird sie auf den Namen Arkoudi getauft und frisst zum ersten Mal etwas. In Ermangelung eines Napfes aus meiner Hand, wobei sie nicht so genau zwischen Hand und Futter unterscheidet, was die Angelegenheit etwas schmerzhaft macht. Plötzlich zu dritt. Und für Euch ändert sich auch etwas. Ab sofort in jedem Blog-Post: Cat-Content!
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