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Rumänen glauben an die Wiedergeburt

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26. September 15. Tag   Zum ersten Mal Langstrecke in Rumänien oder nimm Dir Zeit. Rumänische Landstraßen sind perfekt geeignet, wenn Du die Entschleunigung suchst. Das gilt aber nur für uns lausige Fremdlinge. Der Rest der Autofahrerwelt sieht das komplett anders und hängt nicht am Leben oder hat mehrere davon. Abends erreichen wir Sibiu in Transylvanien im strömenden Regen. Sibiu und Transylvanien haben auch deutsche Namen: Hermannstadt und Siebenbürgen.  

Apusen der Natur

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  25. September 14. Tag  Nie zuvor hatten wir von den Apusen gehört, ein Tip unserer neuen rumänischen Freunde. Dieser Teil der Karpaten ist von unserer Camping-Wiese schnell erreichbar und wir haben die Berge fast für uns allein. Die Wanderung führt auf über 1000 Meter Höhe durch sehr abwechslungsreiche Landschaften. Auf dem Weg durchqueren wir ein Moor, Bergwiesen, Bergwald und laufen an riesigen Felswänden entlang. Ungewöhnlich zügig kommen wir voran, als nach etwa 2 Kilometern ein Schild auftaucht, das vor Bären, Wölfen und Luchsen warnt. Rumänien verfügt über die größte Bärenpopulation Europas. Lautes Reden soll helfen, dass die Tiere Menschen meiden. Wir reden sehr viel und sehr laut. Es hilft, kein Bär weit und breit. Nur als ein Kunde anruft und Sina das Forest-Office öffnet, bleiben wir stehen. Adrenalin macht kreativ. Deshalb ist mir auch der geniale Titel für diesen Blogeintrag eingefallen. #dakotztdastexterherz

Prost, Du Idiot

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24. September 13. Tag BRO haben wir auf einer baumbestandenen Wiese in Remetea abgestellt ( Campingplatz Turul ), einem kleinen Dorf im Westen Rumäniens. Gefühlt haben wir Mitteleuropa verlassen. Das liegt nicht nur an der anderen Zeitzone. Das ganze Dorf ist voll mit kleinbäuerlichen Betrieben. Obst und Gemüse werden ohne Umweg über den Handel an der Straße verkauft. Lautes Quieken der Schweine auf dem Hof nebenan lässt uns eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Es scheint aber nur die Fütterung zu sein. Im ländlichen Rumänien ist es völlig normal wegen, auf der Straße stehenden, Kühen anzuhalten und abzuwarten bis sich die Viecher verzogen haben. Als Berliner stellst Du Dir so ein idyllisches Landleben mit glücklichen Tieren vor. Besonders morgens um 5, wenn der Hahn kräht. Wovon wohl die Menschen vor Ort träumen? In der Historie müssen sie hier schlechte Erfahrungen mit unwillkommenen Besuchern gemacht haben. Ihre sehr alten Häuser sind zur Straße mit hohen Mauern umgeben, die schei

Ungarn: Hello-Goodbye

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23. September 12. Tag Kurz hinter der ungarischen Grenze müssen wir an einer Straßensperre anhalten und werden von der ungarischen Polizei kontrolliert. Soweit das Auge reicht, sind wir der einzige PKW, sonst nur Lastwagen. Unserer Aussage, wir sind im Transit nach Rumänien, wird vertraut und wir bekommen einen Zettel „Transit Only“ in die Hand gedrückt. Das letzte Mal bin ich 1987 im Transit gereist - durch die DDR nach West-Berlin. Für gute 3 Stunden sind wir in Ungarn. Wir sind traurig, das Land nicht näher kennenlernen zu dürfen. Die Landschaft entlang der Autobahn verspricht viel. Nach den Bergen in der Slowakei genießen unsere Augen den weiten Horizont der ungarischen Ebene. Am Rastplatz werden wir Zeugen einer befremdlichen Aktion. Um Entschlossenheit zu demonstrieren werden Tische und Bänke desinfiziert. Der Mann trägt ein Outfit, als gelte es Ebola zu bekämpfen. Am Nachmittag erreichen wir Rumänien.  Schengen kannst du dir schenken, meint Orban Noch mehr Symbolpolitik Der Hori

Multikulti oder doch nicht

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  22. September 11. Tag  Heute fahren wir bis Kosice. Ein Ort, den wir kurze Zeit zuvor noch nicht mal namentlich kannten. Immerhin die zweitgrößte Stadt der Slowakei mit einer bezaubernden Altstadt. Fahrt unbedingt hin, wenn Ihr in der Nähe seid. Am ersten Tag in Polen fiel uns, die im Vergleich zu Deutschland, geringe Diversität auf. Dieser Eindruck setzt sich in der Slowakei fort. Diese Gesellschaften haben in der Nachkriegszeit keine Einwanderung erlebt. Es existiert kein Multi-Kulti. Der Westen durfte erleben wie Einwanderer die  Gesellschaft bereichern können. Auch im Westen sieht das nicht jeder so, leider. Aber, wir haben praktische Erfahrungen mit Diversität machen können. Das fehlt den Staaten östlich von Deutschland. Ohne eigene Erfahrung der Bevölkerung ist es einfach für Orban & Co. Menschen aus anderen Kulturen als bedrohlich zu brandmarken und sich selbst als Beschützer zu stilisieren. Diese Positionierung sichert FIDESZ in Ungarn und PIS in Polen die Macht. Sie kön

Frieren in der Nacht

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  21. September 10. Tag  Morgens um 7, Außen- und Innentemperatur 4 Grad. Vor einer halben Stunde ist die Sonne aufgegangen. Ab 7:30 erwärmen die ersten Sonnenstrahlen meine Seite im Bus. Die Wärme weckt  die Freude auf einen schönen Tag. Auf Sinas westlicher Seite klirrt die Außenwand noch vor Kälte. Seit Jahren schläft Sina im Bus immer nach Westen, um etwas mehr vor der morgendlichen Hitze geschützt zu sein. Bisher waren wir aber nur im Sommer unterwegs, bisher. #bullilove #siefriertimwinter #imsommeristeszuheiß  Tagsüber wandern wir durch die Hohe Tatra entlang von Wasserfällen, Felsen und Gebirgsbächen. Einmal wird es sogar abenteuerlich als ein Erdrutsch den Uferpfad weggerissen hat und wir uns über einen steilen, matschigen Hang den Weg bahnen. Wie ich dynamisch ein auf dem Hang lauerndes Hindernis überwinde, zeigt ein Video. Sina meint, wir sollten es hier nicht veröffentlichen. #vielspaßwenigtalent

Slowakei - eine neue Liebe

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  20. September 9. Tag  Spektakulär! Aus sanfter Mittelgebirgslandschaft ragt sie schroff hervor, die Hohe Tatra. Steile Felsen und Höhen um 2.500 Meter. Eitel ist sie auch noch und lässt sich gerne fotografieren. Wir sind beide zum ersten Mal in der Slowakei. Und es lohnt sich. Die Landschaft, die Dörfer, eine kleine, heile Welt. 

loneliness - NOT!

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  19. September 8. Tag  Die letzten Stunden in Polen. Wir sind in der Tatra und der Sommer verabschiedet sich langsam. Tagsüber spüren wir die Sonnenstrahlen auf der Haut. Kurz nach Sonnenuntergang fallen die Temperaturen unter 10 feuchtkalte Grad. Die warmen Sachen werden ausgepackt. Tagsüber wandern wir durch eine sattgrüne Mittelgebirgslandschaft (Für solche Wörter hassen uns alle, die Deutsch als Fremdsprache lernen). Erwartet haben wir Einsamkeit und Stille. Allerdings findet gleichzeitig eine Völkerwanderung statt, die ein örtlicher Veranstalter organisiert. Ich erlebe meinen ersten Stau auf einem Wanderweg. Uns tut es trotzdem gut. Nach 3 Tagen Stadt wieder Natur und frische Luft. Am frühen Abend erreichen wir die Slowakei.